Der Zillertaler Dialekt

So mancher Gast ist etwas über den Zillertaler Dialekt verwundert wenn er das erste Mal zu uns ins Zillertal kommt. Denn was es hier zu hören gibt, klingt in Urlauberohren meist mehr nach einer exotischen Fremdsprache als nach Deutsch. Doch der Klang trügt.

Der Zillertaler Dialekt bzw. die Zillertaler Mundart gehört natürlich zum Deutschen, genauer zum bairischen Dialekt, dem größten deutschen Mundartverband überhaupt. Die vielen Tiroler Dialekte haben sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt. Das lag vor allem am früheren Alltag der Bauern. Gerade im gebirgigen Tirol verbrachten viele Menschen ihr ganzes Leben ausschließlich in ihrem Tal oder Heimatdorf. Und genau deshalb gibt es bei uns in Tirol heute noch so viele verschiedenste Dialekte.

Hoagachtn an Zillachtol – Miteinander reden im Zillertal

Das Zillertalerische bzw. der Zillertaler Dialekt hat eine besondere Stellung unter den Mundarten und weist so manche Eigenheit auf. Das liegt daran, dass das Zillertal lange ein Grenzgebiet war. Es markierte schon den Übergang vom keltischen Norcium zur römischen Provinz Rätien. Später trennte es die Bistümer der Diözesen Salzburg und Säben-Brixen. Heute ist das Zillertal die sprachliche Grenze zwischen dem Tiroler Ober- und Unterland.  So trifft man hier auf manche Wörter, die es anderswo gar nicht gibt.

Was sind typische Zillertaler Dialekt-Wörter?

Hier gibt es natürlich viele wie „auftaggln“ (sich herausputzen), „Janka“ (Jacke), oder „koscht’n“ (kosten). In späteren Beiträgen stelle ich euch weitere, typische Zillertaler Wörter vor, die jeder Urlauber zur Grundausstattung in seinen Reisekoffer einpacken sollte.

Welchen Bedeutung hat das Wort aftang?

Sogar andere Tiroler machen verwunderte Gesichter. Zum Beispiel über den scheinbar großen Fleiß der Zillertaler. Denn die machen alles immer „oft“. Sagen sie zumindest. Denn das Wort oft oder oftang verwenden sie in beinahe jedem Satz wie hier: „Oftang moch ma des a so.“ Das oftang hat aber im Zillertal nicht die Bedeutung von oft, sondern von dann. Der Satz heißt also auf Hochdeutsch: Dann machen wir das so.

Welche Bedeutung hat das Wort gfiarig?

„Gfirarig“ ist eines der Zillertaler Dialekt Universalwörter. Es bedeutet „praktisch“ oder auch „toll“, „gut zu haben“. 

Mei Hoamat  – Meine Heimat

Für mich gehört der eigenwillige Zillertaler Dialekt wie die Lederhosen oder die Trachten zu meiner Identität. Denn ebenso wie die traditionellen Speisen, die ich von den Sonntagsessen bei meiner Oma noch kenne, verbinde ich die Worte mit meiner Heimat. Deshalb stolpert man auch im THERESA eher über Eachtepfl als über eine Kartoffel. Auf der Schpeisekochte, der Speisekarte, wird die regionale Wortvariante verwendet. Ich verkoche ja auch hauptsächlich Produkte aus der Region zu traditionellen Gerichten. So besteht für die Mitglieder meines Küchenteams, die nicht ursprünglich aus dem Zillertal kommen, so manche Herausforderung nicht im Zubereiten, sondern im Verstehen der Bezeichnungen.

Gibt es ein Wörterbuch für den Zillertaler Dialekt?

Ein reines gedrucktes Zillertaler Dialektwörterbuch gibt es nicht, aber auf  https://www.zillertaler-woerterbuch.com/ und https://www.zillertal.net/service/verstehen sind viele der gängigsten Begriffe aufgelistet. Hier erhält man auf jeden Fall einen guten Eindruck von dem Zillertaler Dialekt bzw. der Zillertaler Mundart und kann vor der Anreise zu uns ins Hotel THERESA sogar noch etwas üben.

Gibt es einen Tiroler Dialekt Übersetzer?

Nein, wobei, quasi, ja, und zwar uns. Das gesamte THERESA Team ist gerne „mobiler Übersetzer“ für alle unbekannten Zillertaler Dialekt Wörter. Und wenn eine Frage diesbezüglich ganz brennend interessiert und nicht bis zur nächsten Anreise warten kann, dann bitte zum Hörer greifen, wir helfen wirklich immer gerne weiter! „Gfirarig, gee?“

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